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K E I N E    Z E I T    11.05.2014

Jochen Schwätzer bietet erstmalig Tandem-Stratosphärensprung für jedermann an

Von Volker Pöhls

Hier exklusiv ein Auszug aus dem neuen Flyer:

Leistungen: Sie werden zusammen mit einem erfahrenen Basejumper in einer Druckkapsel an einem Heliumballon die Stratosphäre erreichen und mit Druckanzug und Fallschirm abspringen. Die Absprunghöhe wird mindestens 30.000 m betragen. Sie werden sich ca. 5 Minuten im freien Fall befinden und dabei mehr als 30 km zurücklegen. Dabei werden Sie mit rund 1000 km/h wie ein menschlicher Düsenjäger Überschallgeschwindigkeit erreichen.

Rund 1,5 km über dem Erdboden wird Ihr Tandem-Master den Fallschirm öffnen, so dass Sie sanft zu Boden gleiten, wo ein Hubschrauber mit Ihren Angehörigen schon auf Sie wartet.

Sind Sie groß genug, etwas ganz Großes zu wagen? Haben Sie den Mut, eine Rakete in Menschengestalt zu sein? Werden Sie Mitglied im Club der Stratosphären-Springer!

Teilnahmebedingungen
  • Kein Asthma, akute Bandscheibenvorfälle, Herzbeschwerden, Diarrhö oder ähnliche Erkrankungen
  • Keine Angst davor, kurzzeitig das Bewusstsein zu verlieren
  • Nicht während der Schwangerschaft
Einen Videomitschnitt Ihres tollkühnen Tandem-Sprunges können Sie vor Ort gegen Aufpreis buchen.


K E I N E    Z E I T    09.05.2014

Edathy soll keine Rinder-Pornografie abgerufen haben

Von Volker Pöhls

Die Ermittlungen zum Fall Edathy haben möglicherweise neue Erkenntnisse gebracht. Nach Recherchen von KEINE ZEIT hat das Landeskriminalamt Niedersachsen Belege dafür, dass der ehemalige SPD-Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy keinerlei strafbares rinderpornografisches Material mit seinem Computer abgerufen hat.

Aus dem Abschlussbericht des LKA geht überdies hervor, dass die Ermittler auch bei den Durchsuchungen von Edathys Büros und Privaträumen nicht fündig geworden sind. Dort sollen sie keine CD mit 45 angeblich rinderpornografischen Videos sowie überhaupt keine Hefte mit angeblich rinderpornografischen Bildern sichergestellt haben.

Edathy hat immer vehement bestritten, sich im Besitz rinderpornografischer Schriften zu befinden oder sich diese verschafft zu haben. Er hatte auch nicht eingeräumt, strafbare Aufnahmen von minderjährigen Rindern aus Kanada bestellt zu haben.


K E I N E    Z E I T    02.05.2014

Neue EU-Verordnung verbietet krumme Erdnussflips

Von Volker Pöhls

Im Juni 2014 tritt die Verordnung Nr. 1677/14/EWG der Europäischen Gemeinschaft zur Festsetzung von Qualitätsnormen für Erdnussflips in Kraft. Danach dürfen Erdnusslocken maximal eine Krümmung von einem Nano-Millimeter auf zwei Zentimetern Länge aufweisen.

Der Anstoß zur Einführung der Verordnung ging von der EU-Kommission aus. Einen entsprechenden Vorschlag hatte die dänische Agrarkommissarin Mareike Svenson eingebracht. Wörtlich sagte sie: "Der Handel profitiert von der problemloseren Verpackung und dem einfacheren Transport gerader gegenüber krummer Erdnussflips, zumal so immer die gleiche Menge Flips in einen standardisierten Karton passt."

Edgar Stoiber, der eine entsprechende Arbeitsgruppe leitete, begrüßte, dass durch die Erdnussflipskrümmungsverordnung die Vergleich- und Stapelbarkeit der Produkte jederzeit und überall gegeben sei. "Wenn in Zukunft die Euro-Flips überall praktisch gerade sind", sagte er, "dann werden die Erdnussstäbchen sich künftig gleichen wie ein Ei dem anderen." Er sprach von einem "Signal für ein neues Denken in Brüssel".


K E I N E    Z E I T    01.05.2014

SMART-AID-Pflaster gegen Entzugserscheinungen bei Smartphone-Verbot

Von Volker Pöhls

Israelischen Forschern ist an der Ben-Gurion-Universität in Tel Aviv der Durchbruch gelungen. Sie haben sich ein Smartphone-Ersatz-Pflaster patentieren lassen.

"Sie kennen das doch sicherlich: Man sitzt im Konzert und schon nach wenigen Minuten entwickelt sich dieser unwiderstehliche Drang, seine Mails zu checken - aber man darf ja nicht.", sagt Moishe Fleck, einer der beiden Entwickler des Smartphone-Pflasters. Gegen diesen Jieper soll nun das Smartphone-Pflaster helfen.

"Wir kamen auf die Idee, als wir im Flugzeug neben uns eine Frau sahen, deren Hand mit einem Nikotinpflaster beklebt war. Da dachten wir: Wenn ein Nikotinpflaster gegen die Entzugserscheinungen des Rauchens hilft, dann muss man doch ein entsprechendes Pflaster für die Menschen entwickeln können, die in bestimmten Situationen ihr Smartphone nicht benutzen dürfen und höllisch darunter leiden.", erläutert Moishe Fleck. "Unsere Erfindung hilft dem Chirurgen während einer entscheidenden Operation, dem Teilnehmer an einem Begräbnisgottesdienst, dem Schwimmer beim Triathlon. Durch unser Smartphone-Pflaster wird der Verwender ruhig und gelassen und kann entspannt auf eine passende Gelegenheit warten, wann er sein liebstes Kind, sein Smartie, wieder anschalten darf."

Humor haben die Entwickler des Smartphone-Pflasters nicht. Nach dem Hinweis unseres Reporters, man könne gegen Entzugserscheinungen doch ein normales Pflaster auf das Smartphone-Display kleben, erhielt er Hausverbot.


K E I N E    Z E I T    11.04.2014

Rosa reisen: Hamburg führt Zugwaggons nur für Frauen ein

Von Volker Pöhls

Frauen sollen in Hamburg künftig Bahnfahren können, ohne Gefahr zu laufen, von Männern belästigt zu werden. Der Hamburger Verkehrsverband HVV führte am Donnerstag für Frauen reservierte Waggons ein. Zu erkennen sind die exklusiven Abteile an ihren rosafarbenen Sitzen - und den streng blickenden Security-Damen. Zuerst fahren die Wagen, die sich stets am Anfang oder am Ende des Zuges befinden, auf der Strecke U3, die bei Triebtätern besonders beliebt ist.

"Wir möchten, dass sich unsere Passagierinnen wieder sicher fühlen können", sagte Martin Mickler vom Dezernat Gender Mainstreaming des HVV. Die Bahngesellschaft wolle sexuelle Belästigung im Verkehr verhindern, über die besonders in Stoßzeiten immer wieder geklagt werde. Frauen dürften sich jedoch weiterhin auch in die anderen Waggons setzen, betonte Mickler.

Exklusive Frauen-Waggons wie diese gibt es auch schon in anderen Ländern, Japan zum Beispiel hat die Frauenabteile schon 2000 auf Bestreben der feministischen Bewegung eingeführt. In Mexiko-Stadt gibt es zudem Frauenbusse. Es werden jedoch auch kritische Stimmen laut: In Japan wird beklagt, dass die speziellen Waggons, die sich oft am Ende der Züge oder an anderen zum Umsteigen günstigen Positionen befinden, Männer diskriminierten.

Aus dem hanseatischen Rathaus wurde verlautbart, man denke außerdem über nach Geschlechtern getrennte Kassen in Supermärkten oder reservierte Sitzbänke in Parks nach.


K E I N E    Z E I T    03.02.2014

Hamburger Jungfernstieg: Zutritt nur noch für Jungfern

Von Volker Pöhls

Seit Dienstag, kurz nach Mitternacht, ist der altehrwürdige Jungfernstieg in Hamburg nicht mehr für die Öffentlichkeit zugängig. Ein Kommando vermummter Frauen riegelte die Zugänge zu Hamburgs edler Flaniermeile in einer Blitzaktion hermetisch ab. Seitdem dürfen nur noch Jungfern die Mauern passieren. Noch am Sonntag hatte Alice Schwarzer öffentlich verkündet: "Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten." Das war an dem Tag, als bekannt geworden war, dass die sympathische Feministin dem deutschen Fiskus mit 200 000 Euro unter die Arme gegriffen hatte. Später sagte sie noch: "Junggesellen haben genug eigene Bereiche, zu denen Frauen der Zutritt verwehrt wird. Denken Sie nur an Junggesellenabschiede oder naturwissenschaftlich-technische Fakultäten. Da ist es nur recht und billig, dass Jungfrauen sich ihre Schutzräume auch in bester Lage sichern."

Der stellvertretende amerikanische Botschafter in Hamburg hatte dafür allerdings - schon aufgrund von Sprachproblemen - kein Verständnis. Er stand an der Mauer am Neuen Wall ("New Wall") und rief: "Miss Blacker, tear down this wall!"

Die Frage des Reporters von KEINE ZEIT, ob denn neben Frauenparkplätzen auch Jungfrauenparkplätze gefordert würden, blieb unbeantwortet.


K E I N E    Z E I T    02.02.2014

Sägetarier auf dem Vormarsch

Von Volker Pöhls

Rechtzeitig vor dem diesjährigen Tag des Baumes am 25. April hat Birgit Baummann, Generalsekretärin von Sägetarians International, auf einer Pressekonferenz auf die Bedeutung des Sägetarismus hingewiesen. Sägetarismus bezeichnet ursprünglich eine Lebensweise des Menschen, bei der keine Produkte verwendet werden, die von abgesägten Bäumen stammen. Der Sägetarismus weist in der Praxis zahlreiche Facetten der Begründung und Durchführung auf. Gemeinsames Merkmal aller sägetarischen Lebensweisen ist das Meiden von Produkten, die von getöteten Bäumen stammen, wie Holz und Papier. Unterschiede zeigen sich bei der Einbeziehung von Produkten, die vom lebenden Baum stammen, wie Nüsse und Blätter. Von zeitweisem oder gelegentlichem Holzkonsum unterbrochener Sägetarismus wird als Teilzeitsägetarismus oder Sägeflexitarismus charakterisiert und kritisiert.

Viele Sägetarier fassen Sägetarismus als alternative Lebensweise auf, verstehen ihn als weltanschauliches Konzept und Programm oder Teil eines solchen. Dabei geht es meist um eine gesteigerte Achtung vor der Unversehrtheit von Bäumen oder um ethische Ideale. Ethisch argumentierende Sägetarier geben oftmals an, dass sie nicht möchten, dass ihretwegen Bäume leiden müssen und getötet werden. Die Generalsekretärin von Sägetarians International sagte in einer - etwas hölzernen - Stellungnahme: "Quäle nie einen Baum zum Scherz, denn er spürt wie du den Schmerz."

Menschenrechtler warnen vor einer holzfreien Lebensweise und behaupten, sie sei nicht nur nicht artgerecht, sondern führe auch zu massiven Mangelerscheinungen.


K E I N E    Z E I T    01.02.2014

Schimmi-Uni: Umbenennung der Universität Duisburg-Essen zu Ehren von Tatort-Kommissar Horst Schimanski

Von Volker Pöhls

Tatort-Kommissar Horst Schimanski bekommt nun endlich eine eigene Universität. Die Ministerpräsidentin von NRW bestätigte heute die Gerüchte: "Ja, es stimmt. Die Universität Duisburg-Essen wird nach dem größten Sohn des Landes umbenannt." Befragt nach den Gründen für den Namenswechsel, muss die Politikerin erst einmal tief Luft holen. "Seien wir doch mal ehrlich. Eine namenlose "Uni Duisburg-Essen" war doch wirklich, Schimmi würde sagen: scheiße. Wir sind der Meinung, dass Schimmi unser Region ein schlecht rasiertes Gesicht gegeben hat, so dass er eine eigene Uni mehr als verdient hat."

Der Universitätspräsident sagte auf einer eilig einberufenen Pressekonferenz: "Horst Schimanski kann unseren Studenten ein echtes Vorbild sein. Er hat keinen Tagesrhythmus, er flucht, prügelt, trinkt mehr als in Maßen Alkohol, macht Currywurst zum Grundnahrungsmittel und legt seine Frauengeschichten ohne Hemmungen offen." Als der Reporter von KEINE ZEIT die Frage stellte, ob man einen Ruhrpott-Rambo zum Namensgeber einer Alma Mater machen dürfe, gab es einen Tumult, in dessen Folge die Pressekonferenz abgebrochen wurde.

Die Umbenennung der bisher namenlosen Hochschule war insofern eine Überraschung, als erst Mitte Januar die Benennung eines gepflasterten Sträßchens unweit des Leinpfads an der Ruhr in "Schimmi-Gasse" bekannt gegeben worden war. Gerüchte, nach denen das Audimax in "Horst Schimanski dem seine beige-graue M65-Feldjacke Audimax" umbenannt werden soll, wurden weder bestätigt noch dementiert.


K E I N E    Z E I T    10.01.2014

Sylt soll in der Okertalsperre nachgebaut werden

Von Volker Pöhls

Die Sturmtiefs "Christian" und "Xaver" haben 60 Prozent der Sylter Westküste geschädigt. Alle Jahre wieder reißen die Herbst- und Winterstürme große Teile der Steilküste ins Meer. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Insel komplett untergeht - wie einst das sagenumwobene Rungholt. "Das kann so nicht weitergehen!", sagt Onno Detlefsen, Vorsitzender des Küsten- und Katastrophenschutzausschusses der Insel Sylt. "Wir müssen etwas tun!" Zusammen mit seiner Kollegin Jutta Weißmüller vom Landesbetrieb für Küstenschutz hat er ein ehrgeiziges Szenario ausgearbeitet.

Ihr Programm sieht vor, dass Sylt 1:1 auf einem Hochplateau nachgebaut wird. "Es wäre einfach zu schade um die Insel!" meint Detlefsen. Deshalb wollen sie eine exakte Kopie der Insel in der Okertalsperre aufschütten lassen. "Wir glauben, dass der Harz hoch genug ist, so dass Sylt 2.0 dann auf ewige Zeiten vor dem "Blanken Hans" geschützt ist.", freut sich der Präses des Sylter Tourismusverbandes, Knud Knudsen. "Auf der neuen Insel wird es ebenfalls Sansibar, Buhne 16 und Wonnemeyer geben, eben alles, was eine Insel der Reichen und Schönen so auszeichnet." "Auch Muschelbänke?" fragt unser Reporter von KEINE ZEIT. "Auch Muschelbänke." "Auch Möwen und Seehunde?", hakt der Reporter nach. "Daran arbeiten wir noch. Unser Hauptsponsor Gosch hat für solche Dinge einen Sonderetat vorgesehen."

Eine Schmalspurbahn wird den Ort Wernigerode mit Westerland 2.0 und Wenningstedt 2.0 verbinden. Aber die Sylter sind skeptisch. Wird das Projekt Sylt 2.0 ähnlich kläglich scheitern wie schon so viele andere Großprojekte in der Republik? Aber es ist ihre einzige Hoffnung.


K E I N E    Z E I T    10.01.2014

Regionaler Test: Kokain neu bei ALDI im Sortiment

Von Volker Pöhls

Berlin - Seit dem 7. Januar gibt es bei ALDI Kokain zu kaufen - in der Obst- und Gemüseabteilung, bei den Bananen.

Es handelt sich um eine zeitlich befristete Aktion. "Sie sollten morgens mal die Schlangen sehen - als wenn's hier was umsonst gibt!", sagt Kassiererin Doreen M. (44). Umsonst ist das Koks in der Tat nicht. Aber preiswert, wie man es von dem Discounter gewohnt ist, und in Großpackungen. Während 10 Gramm Koks auf dem Schwarzmarkt 400 bis 1000 Euro kosten, geht die 10-Gramm-Packung bei ALDI für 199 Euro übers Fließband. Kein Wunder, dass die Szene in Berlin in Aufruhr ist. "Erstklassige Ware!", sagt Doreen M., "Wollnse mal kosten?"

Der Test ist auf einige ausgesuchte ALDI-Filialen in Köpenick, Spandau, Charlottenburg und Wilmersdorf beschränkt. Fällt das Experiment positiv aus, ist Ende des Jahres eine Ausweitung auf ganz Deutschland geplant. Die Berliner Drogenfreunde sind selig. "Ganz Berlin ist high.", sagt Kalle (17), ein Junkie, der aus Berlin-Pankow angereist ist, um sich mit Nasenpuder zu versorgen. "Den Schnee gibt's offiziell erst ab 18.", meint Kalle, "Aber ich bin ja nicht blöd, wa."

Im Interview mit unserem KEINE-ZEIT-Reporter sagt ein Sprecher des Gesundheitsministeriums: "Es gab schon immer gute Argumente dafür, Kokain zu legalisieren. Viele Menschen konsumieren Koks, ohne dadurch zu Schaden zu kommen. Warum sollte man es ihnen verbieten? Das Verbot hat außerdem einige schlimme Nebenwirkungen: Es ist ein großer illegaler Markt entstanden, auf dem die Geschäfte oft mit Gewalt einhergehen." Er fügt hinzu: "Besser sauberer ALDI-Stoff als Beschaffungskriminalität."


K E I N E    Z E I T    07.01.2014

Helmut Schmidt zum Weltkulturerbe ernannt

Von Volker Pöhls

Am 1. Februar wird Helmut Schmidt in einer Feierstunde in der Frankfurter Paulskirche der Titel "Weltkulturerbe" verliehen. In der Begründung der UNESCO heißt es, Schmidt sei ein World Wonder aufgrund seiner "Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität", eine "überragende Erscheinung von außergewöhnlicher Bedeutung", ein "einzigartiges Gesamtkunstwerk".

Schmidt, der am 23. Dezember 2028 110 Jahre alt wird, erlangte während der Sturmflut 1962 als Krisenmanager große Popularität. Von 1974 bis 1982 war er der fünfte Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Helmut Schmidt erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Ehrungen in Form von Preisen, Ehrendoktorwürden, Ehrenbürgerschaften. So wurde ihm schon früh der indianische Ehrenname "Schmidt Schnauze" verliehen.


K E I N E    Z E I T    05.01.2014

Hamburg: Deckel über Reeperbahn

Von Volker Pöhls

2014 starten die Bauarbeiten am Hamburger A7-Deckel und am größten Autobahn- und Lärmschutzprojekt des Landes. 2015 starten die Arbeiten im Abschnitt Stellingen, der 2019 fertig sein soll. Im Abschnitt Altona starten die Arbeiten 2019 und sind vielleicht 2022 abgeschlossen. Dann hat die A7 drei Tunnel als neue Attraktion, den Deckel Schnelsen, den Deckel Stellingen und den Deckel Bahrenfeld.

"Die putzigen begrünten Deckelchen werden jede Menge Touristen nach Hamburg locken", frohlockt der Hamburger Verkehrsstaatsrat Detlef Riestermann. Bisher mussten Tunnelfreunde für so viel Untergrund ins ferne Österreich reisen. Die Autofahrer sind von diesen grünen Oasen begeistert. Aber die Autobahntunnel sind nur der Anfang.

Riestermann und seine politischen Freunde denken über die Deckelung der Rotlichtviertel von Hamburg nach. "JUGENDSCHUTZ wird bei uns ganz groß geschrieben." sagt Riestermann, "Deshalb möchten wir die Reeperbahn und die anliegenden Straßen deckeln." Die Kinder sehen dann nur noch die Kleingärten sowie die Eisbärenaufzuchtstation, die oben auf dem Deckel errichtet werden sollen. Umfragen beweisen, dass die Politiker damit den Nerv der Wähler getroffen haben. "Ich habe schon kiloweise e-Mails bekommen, in denen uns nahegelegt wird, Hochhaussiedlungen wie Mümmelmannsberg und den Osdorfer Born doch einfach unter die Erde zu verlegen."

Stadtplaner aus der ganzen Welt geben sich in der Hamburger Baubehörde die Klinke in die Hand. "Man denkt ernsthaft darüber nach, Nordkorea zu deckeln.", erzählt Riestermann und wird ganz nachdenklich. "Vielleicht werden sie ja als Riestermann-Deckel in die Geschichte eingehen."


K E I N E    Z E I T    04.01.2014

China: Schluss mit Umerziehung

Von Volker Pöhls

Von 1957 bis 2009 sind rund 190.000 Regimekritiker und Staatsfeinde in chinesischen Umerziehungslagern in den Genuss einer intensiven sozialistischen Erziehung gekommen. Wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua verlauten ließ, hat der Ständige Ausschuss des chinesischen Volkskongresses offiziell beschlossen, die Umerziehungslager in China abzuschaffen.

Diese Nachricht hat Entsetzen und Bestürzung bei Pädagogen in der ganzen Welt ausgelöst. "Bisher sind Chinesen, die an staatsfeindlicher Hetze litten, in diesen Lagern konzentriert erzogen worden.", sagt uns eine Sprecherin der Gewerkschaft Umerziehung und Wissenschaft. "Was soll in Zukunft aus solchen armen Menschen werden?" Sie fügt hinzu: "In den Lagern konnte jeder auf spielerische Weise das Erzählen von antikommunistischen Witzen verlernen."

Wir baten George Deep vom Referat Reeducation der UNESCO um eine Stellungnahme. "Umerziehung war und ist die beste Therapie für Andersdenkende. Ein bis zu vierjähriger Intensivkurs kann Wunder bewirken.", sagt der gelernte Pädagoge mit erhobenem Zeigefinger und lacht. "Gehirnwäsche macht jedes Gehirn porentief rein." Es wird sich zeigen, ob die Diskussion über einen gesetzlichen Anspruch auf Umerziehungsurlaub sowie Umerziehungsgeld in Deutschland damit wieder aufleben wird.


K E I N E    Z E I T    01.01.2014

Legendäres Bernsteinzimmer bei Gurlitt entdeckt

Von Volker Pöhls

Wie der Öffentlichkeit erst durch einen Bericht des Nachrichtenmagazins Focus am 3. November 2013 bekannt wurde, beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft Augsburg in den Tagen vom 28. Februar bis 2. März 2012 in der Wohnung Cornelius Gurlitts sämtliche der 1280 aus dem Nachlass seines Vaters Hildebrand Gurlitt stammenden Kunstwerke.

Jetzt gibt es einen neuen sensationellen Fund. Auf einer Pressekonferenz erklärte die Staatsanwaltschaft am gestrigen Abend, dass auch das legendäre Bernsteinzimmer bei Gurlitt sichergestellt werden konnte. Der freakige Kunstfreund hatte offenbar jahrelang darin gehaust.

Das Bernsteinzimmer, ein im Auftrag des ersten Preußenkönigs Friedrich I. gefertigter Raum, dessen Wände komplett aus Bernstein bestanden, war ursprünglich im Berliner Stadtschloss eingebaut. Fast zwei Jahrhunderte lang befand es sich im Katharinenpalast bei Sankt Petersburg. Ab 1942 war es im Königsberger Schloss ausgestellt, seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges war es verschollen.

Die Beschlagnahmung des Bernsteinzimmers kommentierte der schwerkranke Gurlitt KEINE ZEIT gegenüber mit den Worten: "Das Zimmer ist mein ein und alles.“ Er behauptet, das Zimmer von einer alten, ihm unbekannten Frau geerbt zu haben. „Ich liebe meine Bernsteine abgöttisch. Man kann mir alles nehmen, meine Bilder, meine Ehre, aber bitte nicht meine Steine!", so Gurlitt.


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4 January 2014: Last modified Dezember 5, 2014 by Volker Pöhls